Die St.Matthias Kapelle in Köttelbach - ein Gottesgeschenk
Herzlich willkommen in unserer kleinen Kapelle. Sie ist auf jeden Fall einen ersten, aber auch zweiten Blick wert.
Der Altar wird augenscheinlich von einem "kopflosen" Herrn dominiert, er fällt sofort ins Auge. Dies ist jedoch nicht der Namensgeber unserer Kapelle.
Beim "Kopflosen" handelt es sich um Dionysius von Paris (französisch: Denis oder Denys). Er war Missionar in Gallien, erster Bischof von Paris und christlicher Märtyrer. Dionysius wurde im 3. Jahrhundert – vermutlich um das Jahr 250 von Papst Fabianus – mit sechs anderen Bischöfen von Rom aus nach Gallien geschickt, um dort die Worte des Christentums zu verkünden. Mehr über Dionysius von Paris
Unser heiliger Matthias, Namensgeber unserer Kapelle steht im Altarraum, ganz unscheinbar auf der rechten Seite und wacht über uns. Standesgemäß, wie es sich gehört, mit seinem Apostelbuch und einem Beil.
über 250 Jahre alt
Die erste Kapelle in Köttelbach wurde 1719 erstmalig erwähnt und müsste nach Molitor (2000, S. 139, ) aufgrund der Tatsache, dass 1751 eine neue Kapelle errichtet wurde, älter gewesen sein. Molitor war bis 2004 Professor für Rheinische Landesgeschichte und Neuere Geschichte an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf.
Er vermutet in seinem Werk (2000, S. 139), dass die Kapelle bereits um 1600 gebaut worden sein müsste. Die alte Kapelle müsste sehr wahrscheinlich wegen ihres schlechten baulichen Zustandes um 1750 abgerissen worden sein.
Die heutige St.Matthias Kapelle (Namenstag 25.2.) wurde 1751 als Bruchsteinbau errichtet. Über dem Westportal ist diese Jahreszahl angebracht worden. Ob die neue Kapelle am Standort der alter Kapelle gebaut worden ist, ist nicht bekannt.
Die Kapelle hat einen dreiseitigen Chorschluss und sechs rundbogige Fenster. In der Kapelle befindet sich ein Altar, der wahrscheinlich aus 1659 stammt. Auf den Glasfenstern sind Heilige dargestellt worden: Matthias als Schutzpatron der Kapelle, Anna, Agnes sowie Aloisius und Josef. Ein Fenster ist als Kriegsgedenkstätte des Ersten Weltkrieges gestaltet worden.
1998 ist die Kapelle restauriert worden.
An der Kapelle befindet sich ein Gedenkstein mit der Inschrift "1813-1913", der an die Völkerschlacht bei Leipzig von 1813 errinnert. Dieser Stein wurde bei den Außenarbeiten während der Restaurierung gefunden und wieder sichtbar aufgestellt.
Der heilige Matthias
Matthias ist derjenige Apostel, der durch das Los zu den verbliebenen elf Aposteln hinzugefügt wurde, um Judas Ischariot nach dessen Verrat und Selbstmord zu ersetzen (Apostelgeschichte 1:23-26). Umstritten ist daher, ob er tatsächlich der nach christlicher Überlieferung von Gott vorgesehene zwölfte Apostel ist, oder ob Paulus von Tarsus, der ja nach christlicher Überlieferung selbst von Gott berufen wurde, die Gruppe der Jünger wieder vollendet hatte.
Matthias wird daher manchmal auch als der dreizehnte Apostel bezeichnet. Im Neuen Testament wird danach nichts mehr über ihn berichtet. Der Name bedeutet "Geschenk Gottes".
Wie Matthias gestorben ist, ist strittig. Überlieferungen berichten davon, Matthias sei in Frieden gestorben und sein Leichnam von Judäa nach Rom gebracht worden. Laut anderer Überlieferung erlitt er in Jerusalem den Märtyrertod, als er gesteinigt oder enthauptet wurde.
Das Attribut, also die Darstellung des heiligen Matthias ist mit einem Buch (für sein Apostelamt) oder das Beil oder die Hellebarde (für sein Martyrium).
In der Schar der Apostel ist er nur bei Szenen der biblischen Geschichte nach der Himmelfahrt Christi zu sehen, namentlich bei Pfingsten und dem Marientod. In Apostelgruppen wird er meist durch Paulus ersetzt, der als zwölfter Apostel gilt.
Seltener werden sowohl Paulus als auch Matthias dargestellt, da sich die Zahl der Apostel so auf dreizehn erhöht.
Dionysius von Paris
Dionysius von Paris ist der am leichtesten zu erkennende Heilige. Als unübersehrbares Attribut (Erkennungsmerkmal) träger er seinen angetrennten Kopf in den Händen.
Der heilige Dionysius, den die Franzosen Saint-Denis nennen, ist vermutlich in Italien geboren. Um 250 wurde er von Rom aus nach Gallien geschickt, um dort zu missionieren. In Paris, welches damals noch Lutetia Parisiorum hieß, löste die Mission das Missfallen des dortigen römischen Stadthalters aus.
Zur Strafe wurde Dionysius auf dem Montmatre, die höchste Erhebung in Paris, enthauptet. Heute steht dort oben die wunderschöne Basilika Sacré-Cœur
Der Legende nach nahm Dionysius nach der Enthauptung seinen Kopf, trug ihn zuerst zu einem Fluss, um in dort zu reinigen und anschließen sechs Kilometer weit in Richtung Nordosten, bis er ihn an dem Ort niederlegte, wo er begraben werden wollte.
An dieser Stelle errichtete der Merowingerkönig Dagobert I. 626 die Abteikirche Saint-Denis. Das Gotteshaus wurde zur Grablege der meisten französischen Könige.
Seit 1450 wird Dionysius zu den 14. Nothelfern gezählt. In Folge seiner Hinrichtungsart wird insbesondere er gegen Kopfschmerzen angerufen.
Der Heilige wird vor allem in Frankreich, Spanien, aber auch in Deutschland verehrt.
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